Straßenkinder in HAWASSA: Eine Ära geht zu Ende

Das Kinderhaus wird nun zum Jahresende auslaufen! Einige unserer Kinder aus dem Jahre 2010 haben bereits zu Ende studiert, einige studieren noch bzw. begannen dieses Jahr! GOAL/Irland hat unser (kleines) Projekt mit umfangreichen Mitteln auf "neue Füße" gestellt und mit unserem Partner ein großes Förderprogramm für Straßenkinder entwickelt.

Bei den letzten verbliebenen Kindern strukturieren wir um: Bethy, Hiwot & Abraham sind noch die letzten Kinder aus der alten Gruppe, seit Muluken und Biruk endlich vom Vater aufgenommen wurden und Yakob, Robel (studiert), Engeda re-integriert werden konnten. Für Bethy und Hiwot wird jetzt ein anderes Mädchenhaus Unterkunft gewähren, bei Abraham gestaltet es sich noch schwierig, weil wirklich niemand von seiner Familie aufzuspüren ist. Er wird eine Ausbildung (noch unbekannt) machen am Berufsschulzentrum, d.h. geprüft wird gerade, ob er dort eine Schulunterkunft bekommen kann. Diese Kinder werden alle weiter von einer Sozialarbeiterin begleitet. Die Integrationskosten können mit normalen Stipendien nicht gedeckt werden, so dass EDGET bei diesen Kindern noch großzügig zusätzlich finanziell unterstützt. Es gibt für jedes Kind eine individuelle Lösung. Alle Kinder werden Teil des "Mädchen"-Stipendienprogramms, verfügen aber noch bis zum Beginn eines etwaigen Studiums über Zusatzunterstützung von uns. Während des Studiums gibt es staatliche Hilfen und nur ein Taschengeld von uns.
Am Ende des Jahres wissen wir genauer, wieviele Mädchen und Ehemalige in unserem Stipendienprogramm sind. Ca. 170-180 werden es sein. 25 Testfamilien (aus diesem Programm) laufen gerade durch eine Probephase: Wir gewähren IGA (Income Generating Activities) für 25 ausgewählte Familien. Die Unterstützung reicht vom Mikrokredit bis zum Business-Training, von Direkthilfe (Miete, Nahrungsmittel) bis zur Organisation eines Handwerkers, der den -meist- alleinstehenden Müttern hilft, die Hygienebedingungen (Sanitär, Wasser) zu verbessern. Das kostet alles wenig, ist aber effektive Familienhilfe zur Selbsthilfe. Wenn dieses Leuchtturmprogramm erfolgreich ist, möchten wir es ausweiten. Das Kinderhaus band doch - für diese geringe Anzahl von Kindern - erhebliche Mittel, die sich mittelfristig effektiver einsetzen lassen.