In Äthiopien hofften wir auf Frieden im Norden durch einen Friedensschluss zwischen der Regierung Abiy (Friedensnobelpreisträger wegen seines historischen Friedensschlusses mit Eritrea) und der Region Tigray. Wir hatten damals schon das Abkommen skeptisch gesehen, da weitere Beteiligte nicht mit am Verhandlungstisch saßen. Jetzt sieht es so aus: Eritreische Truppen sind immer noch in Nord-Äthiopien und scheinen die Rebellen der Nachbarregion Amhara zu unterstützen, die Teile von Tigray besetzt halten; Rebellen der größten Region Oromiya haben den bewaffneten Kampf gegen die Regierung fortgesetzt; in Tigray sind durch den Bürgerkrieg mehr Menschen ums Leben gekommen als im Ukraine-Krieg. Die Krankenhäuser dort sind funktionsunfähig. Nur an unserem Projektstandort ist es weiterhin ruhig, obwohl die Inflation der Nahrungsmittelpreise den Menschen das Leben schwer macht. Wir beobachten das Gerücht um die neuen Kriegsabsichten des äthiopischen Ministerpräsidenten, der nach Information westlicher Medien (NZZ, BBC u.a.) einen eigenen Hafen am Roten Meer anstrebt. Den Gefallen könnten ihm per Verhandlung nur Eritrea (Hafen Assab) und Somaliland (Hafen Berbera) machen. Oder der Zugang wird erzwungen mit weiteren schrecklichen Konsequenzen. Das Rote Meer ist durch Angriffe der Huthi Rebellen (mit iranischer Hilfe) unsicherer denn je.
Die Welt zum Jahresende 2023
Hunger, Dürre, Klimawandel, Binnenmigration, Landflucht und Migration in den Norden sind die heutigen Phänomene für die armen Länder. Tausende Migranten werden aus Niger nicht mehr aufgehalten, andere Tausende warten auf die „Überfahrt“ nach Italien und Spanien. Reale Kriege in der Ukraine, in Israel und „vergessene“ im Sudan, Libyen, Jemen und in Syrien zeigen uns eine Welt auf, die Millionen Kinder und Jugendliche Weihnachten nicht friedlich feiern lässt. Die Politik ist gefordert wie nie.
Wir beobachten die Lage sehr intensiv. Wer informiert bleiben möchte, kann sich gerne melden, kurze Updates verschicken wir in loser Folge auf Anforderung an Mitglieder und Paten.
28.11.2023
